November 14, 2006

Just a City kind of Girl

Regen, Blitze und 2 Stunden Verspätung wegen Stau erwarteten mich Freitagabend als ich um 8 Uhr endlich in Chicago angekommen. Aber mich konnte an diesem Abend nichts mehr klein kriegen, denn nachdem ich die wunderschöne Skyline und die Lichter der Stadt aus meinem Busfenster sehen konnte, fing mein Herz an zu schlagen. Ich bin dann direkt von der Union Station in ein Taxi gesprungen und zu Leila, die ich (für die, die es nicht wissen) noch aus High School Zeiten kenne, auf Arbeit zu fahren. Nach 2 Gläsern Weiswein und Sushi war sie dann auch fertig mit ihrer Schicht im Blue Water Grill und der Abend konnte beginnen...Freitagabend endete mehr oder wenig als Samstagmorgen um 5 Uhr bei Leilas Freund Justin auf der Couch nach 2 Flaschen Rotwein in seiner Küche, mediteranen Essen und Coctails, in der Bar, in der er arbeitet, und einer kostenlosen Backstage-Erfahrungen bei einem Robert Randolph Konzert.

Samstag war dann etwas entspannter. Leila musste arbeiten und so hab ich die Freizeit genutzt um die Stadt zu erkunden. Gegen 8 Uhr wollte ich Leila dann von ihrer Arbeit abholen, aber leider musste ich die nächsten 3 Stunden an der Bar sitzen. Zum Glück kann man in Chicago in manchen Bars rauchen und die netten Barjungs haben mein Sektglas ohne zu fragen und ohne zu bongen aufgefüllt. Als Leila dann endlich fertig war, waren wir beide so müde, dass wir denn eigentlichen Plan tanzen zu gehen, aufgegeben haben. Anstattdessen waren wir bei einem Italiener essen und danach downtown in 2 Juppiebars (nicht so mein Ding).

Koreanisches Omelet, Lychee-Mimosas und mindestens 3 Tassen Kaffee begleiteten dann den Sonntagmittag, an dem Leila und ich beschlossen hatten Wicker Parc, das Chicagoer Kreativviertel zu erkunden und das ganze mit einem ausführlichen Brunch zu beginnen.

Wicker Parc ist, wie erwähnt, das Künstlerviertel in Chicago und wahrscheinlich momentan das Viertel, das kulturell am meisten wächst. Es gibt eine Menge independent-Modeläden, Galerien, Musik-und Buchläden und Cafés. Die Leute sind meist eine Mischung aus Bohemian und 80s Punk und alles in allem hat mich Einiges dort sehr an den Prenzlauer Berg oder Friedrichshain in Berlin erinnert.

Sonntagabend sind wir dann zu einem Theaterstück gegangen, denn Leilas Mitbewohnerin ist Regisseurin für Theaterstücke (nennt man das dann so-Direktorin?). Das Theater war in einem etwas "ärmeren" Teil der Stadt, was man in Chicago an flickernden blauen Lichtern über Sicherheitskameras erkennt, aber trotzdem war es total süß und alternativ. Es gab Wein mit Spendenprinzip und bei dem Stück hab ich fast geweint...fast!

Das schöne mit Leila ist, dass man nie weiß, wo man endet, aber man kann sicher sein, das es Spaß macht. Nach dem Stück haben wir zum Beispiel krampfhaft versucht ein Taxi aufzutreiben, weil es schon ganz schön spät war. Nach 10 Minuten frieren, haben wir uns dann in diesen Waschsalon zurück gezogen und den Süßigkeitenautomaten geplündert. Glücklicherweise hat ein Taxifahrer, der gerade seine Wäsche getrocknet hatte, mitbekommen, wie wir rumgealbert haben, dass wir dort nicht mehr wegkommen und uns dann nach hause gefahren. Was ich also mit dem ganzen Zeilen Text vor dieser hier sagen wollte, falls es nicht angekommen ist, ist, dass ich ein wunderbares Wochenende hatte, dass ich hoffentlich bald wiederholen kann.

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