November 20, 2006

St. Louis - Symbol für Verbindung, Realität für aktuelle Probleme

Der St. Louis "Arch" steht seit 1965 in und wurde von einem finnischen Architekten names Eero Saarinen entwurfen. Der Bogen symbolisiert die Verbindung zwischen Osten und Westen der USA während der Westexpansion. Er symbolisiert aber in gewisser Weise auch die Verbindung verschiedener Hautfarben, da er in Mitte der 60er Civil Rights Movements unter Beteiligung von gleichberechtigten schwarzen Arbeitern gebaut wurde. Denkmäler symbolisieren aber meist mindestens genauso viel wie sie vergessen lassen - man denke nur mal an die Freiheitsstatue - und somit sieht man zwar im zugehörigen Museum einige Dokumentationen über die Geschichte der Indianer und ihre Vertreibung aus dem Westen, aber wenig über St. Louis momentane Situation. Die Stadt ist in diesem Jahr kurz nach dem Sieg in der Baseball World Series zur gefährlichsten in den USA gewählt worden (http://www.cnn.com/2006/US/10/30/city.crime.ap/index.html) und eines der Hauptprobleme ist 40 Jahre nach der Einweihung des Bogens die Integration der schwarzen und ethnischen Bevölkerung. Es war schon eine merkwürdige Erfahrung mal aus der Downtown herauszufahren und auf einmal weit und breit die einzige Weiße zu sein.
Davon abgesehen war St. Louis aber auch an sich eine sehr interessante Stadt, zumindest interessant genug, dass ich bei schönerem Wetter nochmal hinfahren möchte. Die ganze Innenstadt hat eine sehr interessante Architektur. Die meisten Gebäude stammen aus der Hochzeit der Industrialisierung um die Jahrhundertwende. Viel Stahl, viel Glas, und ein bisschen Jugendstil. Momentan wird versucht, die großen, leeren Industriegebäude als Lofts zu renovieren. Die ganze Stadt wirkt noch etwas unfertig und aufgerissen. Das macht sie aber nicht weniger interessant und reflektiert in gewisser Weise auch ihre Geschichte und ihre Probleme.

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