Januar 14, 2007

McDonalds, Tränen und der Abschiedsplan

Die letzten Dinge, an die ich mich von Matthias Besuch erinnere, beinhalten eine 2 Stündige Busfahrt im Nirgendwo-Stadtumland von Chicago, ein Billigmotel, Essen vom Supermarkt und McDonalds, 2 Stunden Schlaf, Tränen und eine fast nicht mögliche Ausreise.
Wir haben am 3. Januar ganze 10 Stunden von mir zu hause bis zum Hotel am Chicagoer Flughafen (oder zumindestens dachte ich das sei in der Nähe) gebraucht. Erst sind wir mit einer Freundin nach Indy, haben dann noch 2 Stunden downtown verbracht, den Megabus genommen und sind gegen 6 in Chicago angekommen. Da ich gedacht hatte, wir machen uns einen netten letzten Abend mit Wein und Käse, haben wir für circa eine weitere Stunde einen guten Supermarkt gesucht. Den, den wir gefunden haben, wollten wir uns nicht leisten (10 Dollar für Käse?), also sind wir für eine weitere halbe Stunde zur nächsten Subway-Station gelaufen, um dann für eine weitere Stunde in der U-Bahn zu sitzen. Von dort aus hatte ich eine Busverbindung herausgesucht, aber es gab wohl zwei Richtungen für die gleiche Busnummer und unser Busfahrer hatte leider keine Ahnung wo wir hinwollten, so dass wir dann an irgendeiner Tankstelle im veregneten, windigen Gewerbegebiet ein Taxi zum Hotel genommen haben. Zum Glück gabs auf der anderen Strassenseite wenigstens noch das vertraute Leuchten des gelben Ms, was den Matthias dann ja auch meistens schon wieder zufrieden stellt. Das Taxi vom Hotel zum Flughafen ist dann um 5.30 abgefahren, so dass jede vergangene Stunde auf dem elektrischen Wecker nur noch mehr zu schlafloser Frustration meinerseits führte. Nicht mal der Rosé aus den Hotelplastebecher konnte mich darüber hinwegtrösten.

Damit aber gar keine Abschiedsstimmung aufkommen konnte, hat der Matthias in Weiser Vorraussicht alle Dokumente bis auf seinen Pass in Argentinien gelassen, so dass die netten Continental-Angestellten am Schalter etwas stutzig wurden, als er weder Uni-Unterlagen, noch Visum oder Ähnliches vorweisen konnte. Die nächste Stunde war dann erstmal mit panischem Rummgerenne (Fax und Telefon auf dem Flughafen um 6 auf dem Flughafen finden und dann bei der Universität in LaPlata, wo gerade Semesterferien sind und die Bürokratie sowieso nicht regiert, anrufen?) ausgefüllt, doch glücklicherweise hat Matthias dann in letzter Minute noch sein Rückflugticket nach Deutschland gefunden, dass als Beweisstück 1A für seine Rückreise aus Argentinien akzeptiert wurde.Kurz vor dem Boardingzeit standen wir dann gerade noch rechtzeitig am Eingang zur Abflughalle. Nicht viel Zeit zum heulen und schon war er durch die Sicherheitskontrolle durch und ich erstmal für 5 Minuten auf der Damentoilette. Ganz schön clever vom Matthias, da wir ja beide keine Freunde des großen Abschieds sind. Hätte nicht gedacht, dass er so geplant sein kann...

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