Mai 30, 2007

Warm-kalter Empfang

Es ist kaum zu glauben, aber nach fast 10 Monaten und mit nur einer dreiwöchigen Unterbrechung im Dezember befinden Matthias und ich uns gerade auf einem Kontinent, in einer Stadt, ja sogar in einer Wohnung. Matthias liegt gerade mit Grippe im Bett und das gibt mir genug Freizeit ein bisschen zu schreiben, was wir so machen.Eigentlich ist es bei den Temperaturen hier überraschend, dass nicht ich diejenige bin, die sich erkältet hat. Am letzten Freitag bin ich in Buenos Aires angekommen und da waren es noch so um die 15 Grad, aber mittlerweile zieht eine Kältewelle durch das Land und beschert der Region La Plata die niedrigsten Temperaturen der letzten Jahre.

Trotz Kälte und Schnupfen lässt Matthias es sich aber trotzdem nicht nehmen mir sein Argentinien zu zeigen. Wir haben am Wochenende und gestern auf Stadttour in Buenos Aires gemacht, am Samstagnacht bis Sonntag sind wir dann für eine Party mit Asado in Monte gewesen (die Heimatstadt von Matthias Freund Nacho ca. 1,5 Stunden entfernt von B.A.), am Montag waren wir dann in La Plata unterwegs und zwischendurch darf ich vor allen Freuden, ehemaligen Mitbewohnern oder Kommilitonen Schau laufen, Bussis verteilen und mit stockendem Spanisch erzählen was ich so mache. Ich wurde soweit aber von allen Seiten sehr warm und herzlich empfangen und bin somit vielleicht vor der Kälte des argentinischen Winters gefeit.

Den Rest dieser Woche verbringen wir jetzt noch in La Plata, weil Matthias auch noch ein bisschen lernen muss und ich Zeit habe, seine Wahlheimat des letzten Jahres zu erkunden. Außerdem steht natürlich noch der legendäre Deutschstammtisch am Donnerstagabend auf dem Programm. Am Freitag fahren wir dann für eine Woche in Argentiniens Süden—die Sieben-Seen-Tour. Jeder, dem wir bisher davon erzählt haben, sagt, dass die Tour sehr schön ist und wenn wir ein bisschen Glück haben liegt eventuell auch schon genug Schnee zum Skifahren.

Nach anfänglicher Sorge, wie es wohl sein wird, wieder so viel zusammen zu sein, bin ich bis jetzt wie von der relativen Problemlosigkeit der Entfernung während des Jahres überrascht. Bisher sind wir hier jeden Tag fast 24 Stunden zusammen und noch gehen wir uns nicht mehr auf den Keks als auch sonst—ob am Telefon oder im wahren Leben. Es bleibt also spannend und spätestens in eine Woche gibt es dann wieder einen Lagebericht von den neuesten Erlebnissen und dem Stand der Dinge für alle die, die schon Wetten abgeschlossen haben.

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