September 29, 2006

Sehnsucht nach der Großstadt

Erstmal möchte ich mich entschuldigen, weil ihr schon so lange nichts mehr von mir gehört habt. Ich war am letzten Wochenende in Cleveland und habe die Woche vorher versucht so viel wie möglich Arbeit für die Universität zu erledingen. Außerdem hatte ich eine ziemlich wichtige Präsentation in einem meiner Kurse. Aber genug der Ausreden. Jetzt habe ich mich ja mal wieder hingesetzt um euch zu schreiben.

Wie schon gesagt, ich war am letzten Wochenende von Freitag bis Sonntag in Cleveland, Ohio. Ich habe dort Jake besucht. Wir kennen uns noch aus der High School aus Beaverton. Er geht dort jetzt zur Uni und macht seinen Doktor in Zahnmedizin. Alle seine Freunde sind somit auch Zahnmedizinstudenten, aber trotz der gruseligen Vorstellung, dass diese Leute gerne anderen Menschen im Mund rumfummeln, sind die alle sehr nett gewesen. Auf dem Foto oben links seht ihr Jake und seine Freundin Pamela (natürlich auch zukünftige Zahnärztin). Cleveland liegt direkt am Eriesee und ist etwa so groß wie Detroit. Ebenso wie Detroit ist Cleveland hauptsächlich eine Industriestadt, in der Kräne und leerstehende Lagerhallen zum Stadtbild gehören. Trotzdem habe ich mich schon seit langen nicht mehr so gefreut, eine Großstadt zu sehen.

Große Straßen mit viel Verkehr, viele Leute...ich muß schon zugeben, das hat mir sehr gefehlt. Bloomington ist zwar echt süß, aber süß ist mir eben nicht immer genug. Mir fehlt der Stress, der Lärm, die Luftverschmutzung...

Deswegen haben wir das Wochenende auch genutzt, um so viel wie möglich zu erkunden. Am Freitag bin ich gegen 5 angekommen und Jake hat mich am Bahnhof abgeholt. Danach sind wir mit der Zahnarztcrew zu einem schicken mexikanischen Restaurant gefahren und haben lecker gegessen und Margaritas getrunken. Anschließend sind wir noch bis um 2 was trinken gegangen. Am Samstag gings dann weiter mit Sushi essen, der Rock' n Roll Hall of Fame (das größte Musikmuseum in den USA) und Downtown anschauen. Abends sind wir dann in eine Wokbar gegangen und anschließend waren wir auf einer Home Party mit Trinkspielchen. Zum Abschluss des Abends hieß es dann mal wieder "let's go to the bars". Man geht hier nämlich nicht wirklich in Clubs, sondern feiert in Bars. Ist nicht ganz so mein Geschmack, weil die Bars meistens voll von amerikanischen Studenten ist, die gerade mal alt genug sind öffentlich zu trinken und das in vollen Zügen ausnutzen.

Am Sonntag musste ich dann leider schon um 9.00 Uhr am Busbahnhof sein. Lasst euch sagen, wenn ihr mal ein anderes Amerika sehen wollt und eine aufregende Urlaubserfahrung braucht, fahrt mit dem Greyhound. Die Vorteile sind offensichtlich, es ist unglaublich günstig. Da aber jeder halbwegs normale Amerikaner ein Auto besitzt, ist das Greyhound Publikum schon sehr speziell. Bis jetzt wurde ich aber weder überfallen, noch blöd angemacht. Das ein oder andere mal bin ich zwar schon nervös geworden, aber naja, was soll einem in einem Bus voller Leute schon passieren. Man braucht nur die richtige Strategie, also lasst euch aus Erfahrung sagen: Wenn der Bus voll aussieht, sucht euch eine alte Frau oder ein junges Mädchen als Platznachbarn aus.

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