März 13, 2007

Reisebericht: zweiter Teil

Der zweite Teil unserer Reise führte uns in die argentinische Weinregion Mendoza. Mendoza selbst ist eine eigenständige Provinz, mit der gleichnamigen Hauptstadt. Die westliche Grenze der Provinz bilden die Anden. Mendoza Stadt liegt am Fuße dieser Kordillieren und die Sonne verschwindet Abends immer hinter dem beeindruckenden Gebirge. Nach einer-für argentinische Verhältnisse-relativ kurzen Reisezeit von 13 Stunden sind wir mit dem Bus von Buenos Aires aus im Weinmekka angekommen. Die Fahrt selbst war relativ entspannend, da wir einen erstklassigen Schlafbus mit Verpflegung hatten.
Ankunftszeit war gegen neun Uhr morgens, so dass wir noch ein wenig Zeit hatten, uns die Stadt ein wenig anzuschauen. Abends ging es dann in eine der vielen Bodegas in Mendoza. Insgesamt haben wir uns zwei verschiedene Weingüter angeschaut.

Das erste war etwas größer und auch wesentlich kommerzieller, während das zweite ein kleines Familienunternehmen war, welches ausschließlich ins Ausland exportiert. Der Name war „Don Arturo“, falls ja irgendwann einmal jemand diesen Wein suchen sollte. In Argentinien wird vor allem die Malbec angebaut. Das ist eine der unzähligen Traubenarten, wie zum Beispiel auch Cabernet Sauvignon oder Merlot. Diese Traube kommt aus Frankreich und findet hier in dem fast wüstenartigen Boden die perfekten Voraussetzungen um zu einen Spitzenwein zu reifen.

Das Wetter in dieser Region ist einfach einzigartig. Fast jeden Tag scheint hier die Sonne und erzeugt im Sommer Temperaturen von rund 35 Grad Celsius. Dadurch, dass im Westen die Anden stehen und somit die feuchte Luft des Pazifiks aufhalten, ist das Klima sehr trocken und auch sehr angenehm. In Buenos Aires herrschen im Sommer ungefähr die gleichen Temperaturen, doch bei einer durchgehenden Luftfeuchtigkeit von 80-95 %, regnet es fast jeden zweiten oder dritten Tag mitunter ziemlich heftig. In Mendoza regnet es hingegen fast niemals. Abschließend sind wir dann noch in eine Olivenölfabrik gefahren und haben uns angeschaut wie aus den kleinen grünen Früchtchen Öl gepresst wird.

Der nächste Tag sollte uns etwas Entspannung verschaffen. Morgens um neun wurden wir mit einem Transporter abgeholt und in ein direkt in den Anden liegendes Thermalbad gefahren. Dort haben wir uns den halben Tag gesonnt und sind ein wenig durch das Gebirge gelaufen. Mittags hatten wir ein sensationelles Büffet. Es gab ausschließlich mediterranes Essen, welches auf dem Grill zu bereitet worden war. Und natürlich gab es auch Fleisch und zwar soviel, das wir leider irgendwann schweren Herzens aufgeben mussten, da wir ansonsten geplatzt wären. Es gab aller Arten Gemüse von Auberginen, Tomaten, Zucchinis bis zu Süßkartoffeln in verschiedensten Varianten. Der Fleischteil hatte einen eigenen Asador ( Grillmeister) der dann je nach Geschmack die Stücke für einen heraussuchte. Lomo (Steak), Asado (Lenden) und auch , für die die es mögen, Innereien- einfach alles was eine Kuh hergibt, aber alles in einer sensationellen Qualität. Bevor wir, gut gebräunt, satt gegessen und entspannt wieder abgeholt worden sind, haben wir uns noch im Fernsehen angeschaut, wie die Selección den Vizeweltmeister Frankreich besiegt hat. Die nächste Tour fand für uns zwei Tage später statt. Meine Mutter blieb im Hotel, da sie sich nicht besonders wohl fühlte. Mein Vater und ich hingegen sind mit einem Bus zum Caňon del Atuel gefahren.
Die Reise führte uns durch eine wüstenartige Landschaft über San Rafael direkt zum Fluß Atuel. Mit dem Bus sind wir dann auch die schmalen Serpentinen hinab gefahren um so durch den gesamten Canyon zu fahren. Dir beeindruckende Landschaft wechselt mehrfach Farben und Formen und endet in einem riesigen Tal, welches mit dem Wasser des Flusses gefüllt ist. Unsere vier Tage Mendoza waren dann auch leider schon wieder vorbei.
Und bei unserem Glück konnten wir aber auch noche einen der seltenen Regentage in dieser Region erleben. Innerhalb von wenigen Minuten verdunkelte sich der Himmel und es regnete wie auch Schleusen auf uns herab.
Wieder in Buenos Aires angekommen blieben wir den Rest der Reise in der Hauptstadt. Glücklicherweise spielten die Estudiantes auf einem Montag in La Plata, sodass wir auch die Gelegenheit nutzen konnten, um uns ein Fußballspiel anzuschauen.
Nach Stadtouren und unzähligen Kilometern zu Fuß haben wir auch sehr viel von Buenos Aires gesehen, bevor ich meine Eltern wieder zum Flughafen gebracht habe und sie zurück nach Hause gefahren sind.

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